79. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des KZ Sachsenhausen
In der Zeit vom 12. bis 15. April 2024 erinnern die Gedenkstätte Sachsenhausen und das Internationale Sachsenhausen-Komitee (ISK) an den 79. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des KZ Sachsenhausen. Auf dem Programm stehen Gedenkveranstaltungen, eine Ausstellungseröffnung sowie die Verleihung des Franz-Bobzien-Preises.
Bei der Gedenkveranstaltung am Sonntag, 14. April, um 15.30 Uhr werden nach der Begrüßung durch Stiftungsdirektor Axel Drecoll und den ISK-Präsidenten Dik de Boef die stellvertretende Ministerpräsidentin und Gesundheitsministerin, Ursula Nonnemacher, und Dotschy Reinhardt, stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Ansprachen halten. Es folgen Gebete und eine Kranzniederlegung. Im Rahmen dezentraler Gedenkveranstaltungen werden ab 14.00 Uhr Opferverbände und andere Betroffene an unterschiedlichen Orten in der Gedenkstätte an einzelne Opfergruppen erinnern.
Um 12.00 Uhr wird das Projekt „Wir intervenieren! Kritische Perspektiven auf die Ausstellung ‚Sinti und Roma im KZ Sachsenhausen‘“ vorgestellt. Auf Einladung der Gedenkstätte Sachsenhausen und des Bildungsforums gegen Antiziganismus haben Menschen aus den Communities der Sinti und Roma sowie Angehörige der sogenannten „Dominanzgesellschaft“ im Ausstellungsteil „Sinti und Roma im KZ Sachsenhausen“ in der vor 20 Jahren eröffneten Dauerausstellung „Medizin und Verbrechen“ im ehemaligen Krankenrevier mit ihren Gedanken und Positionen „interveniert“. Das Format der „Intervention“ stellt eine wenig aufwändige Möglichkeit dar, um kurzfristig aktuelle Perspektiven in bestehende Dauerausstellungen einzubringen. Im Fokus stehen dabei die Auseinandersetzung mit rassistischen historischen Begriffen und problematischen Exponaten wie etwa den Gesichtsmasken und Kopfplastiken von Sinti und Roma aus der NS-Zeit sowie der Kampf der Minderheit gegen Antiziganismus seit 1945.
Bereits um 10.00 Uhr wird zum achten Mal der Franz-Bobzien-Preis verliehen. Mit der Auszeichnung, die mit 3.000 Euro dotiert ist, würdigen die Stadt Oranienburg und die Gedenkstätte Sachsenhausen alle zwei Jahre in Berlin und Brandenburg angesiedelte Projekte, die das Engagement für Demokratie und Toleranz auf besonders gelungene Weise mit zeitgeschichtlicher Bildung verknüpfen.
Bereits am Freitag, 12. April 2024, wird um 14.00 Uhr mit einer Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald an die Befreiung der Häftlinge des KZ Sachsenhausen erinnert. Nach der Begrüßung durch Gedenkstättenleiterin Carmen Lange und Stiftungsdirektor Axel Drecoll werden Kulturstaatsministerin Claudia Roth und die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle zu den Anwesenden sprechen. Es folgen Grußworte von Mireille Cadiou, Tochter des Überlebenden Marcel Suillerot und Präsidentin des französischen Häftlingsverbandes, sowie ISK- Vizepräsident Andreas Meyer. Die Gedenkveranstaltung endet mit einer Kranzniederlegung am Mahnmal. Anschließend stehen Präsentationen einer Ausstellung von Jugendlichen aus Berlin-Lichtenberg sowie des Kunstwerks „The Table for Tomorrow“ von Renee van Bavel sowie ein Generationengespräch auf dem Programm.
Am Montag, 15. April, um 10.00 Uhr findet eine Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung am ehemaligen KZ-Außenlager „Klinkerwerk“ in Oranienburg statt, das als Todeslager des KZ Sachsenhausen gilt. Die stellvertretende Gedenkstättenleiterin Astrid Ley und ISK-Präsident Dik de Boef werden die Anwesenden Gäste begrüßen. Der brandenburgische Bildungsminister Steffen Freiberg und der Botschafter der Tschechischen Republik, Tomáš Kafka, werden zu den Anwesenden sprechen.
Weitere Informationen zum Programm:
(Pressemitteilung SBG 16/2024 | Oranienburg, 05. April 2024)